
„Mittendrin Berlin!“: die Nominierten stehen fest
Die Ideen sind vielfältig: Sier reichen von neuen „Dritten Orten“ für Begegnung und Teilhabe bis hin zur Um- und Zwischennutzung leerstehender Ladenflächen. Sechs Kiez-Initiativen sind im Rahmen des Wettbewerbs „Mittendrin Berlin! Projekte in Berliner Zentren 2025/26“ für die „Konkretisierungsphase“ nominiert worden. Der Wettbewerb, den das Land Berlin zusammen mit der IHK Berlin und weiteren Partnern aus der Berliner Wirtschaft ausgeschrieben hat, steht in diesem Jahr unter dem Motto „Zentren reloaded – Kreative Köpfe für Berlin gesucht!“.
In Berlin – wie in vielen deutschen Städten – stehen immer mehr Ladenflächen leer. Und auch hier gibt es verwaiste öffentliche Plätze. Der Wettbewerb „Mittendrin Berlin! Projekte in Berliner Zentren 2025/26“ will etwas dagegen tun: Mit neuen Ideen für Angebote und Aktionen, die solche Orte beleben und Anwohner*innen zum Verweilen und Mitgestalten einladen. Ziel des Wettbewerbs: Mehrwerte für die Berliner Zentren und Geschäftsstraßen zu schaffen.
47 Initiativen hatten sich in diesem Jahrunter dem Motto „Zentren reloaded – Kreative Köpfe für Berlin gesucht!“ beworben. Sechs Projekte wurden jetzt für die zweite Phase des Wettbewerbs ausgewählt. Sie erhalten jeweils ein Budget von 5.000 Euro und werden begleitend beraten, um ihr Projekt weiterzuentwickeln. Besonders berücksichtigte die Jury bei der Auswahl kreative Ansätze im Umgang mit lokalen Herausforderungen und Kooperationen, aber auch klare Visionen für die Standorte. „Die ausgewählten Projekte zeigen eindrucksvoll den wichtigen Beitrag, den Initiativen und Netzwerke für die unterschiedlichen Standorte leisten können“, so Alexander Slotty, Staatssekretär für Bauen in der Berliner Senatsverwaltung. „Zentren-Entwicklung braucht gemeinsames Engagement, damit wir die Vielfalt aus Handel, Gastronomie, Kultur und sozialen Angeboten erhalten können. Das ist die Stärke von Berlin im Ganzen und unserer Einkaufsstraßen im Besonderen.“
Im Dezember geht „Mittendrin Berlin!“ in die dritte Phase. Die Wettbewerbs-Jury kürt dann bis zu drei Gewinner*innen des diesjährigen Wettbewerbs. Die Initiativen erhalten jeweils ein Preisgeld in Höhe von 20.000 Euro und weitere fachliche Beratung, um ihre Projekte 2026 umzusetzen.
Mittendrin Berlin! wird seit 2005 vom Lande Berlin gemeinsam mit der IHK Berlin und weiteren Partnern aus der privaten Wirtschaft durchgeführt. Der Wettbewerb zeichnet Ideen und Konzepte lokaler Gruppen aus, die Zentren und Geschäftsstraßen der Stadt in besonderer Weise stärken und unterstützt lokale Initiativen in der Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung. In 20 Jahren hat Mittendrin Berlin! insgesamt 34 Standortkooperationen bei der Umsetzung ihrer Projekte mit einem Gesamtwert von über einer Million Euro gefördert.
Die Nominierten 2025
„Zwischen Bäumen & Beton“, Initiative: Foyer (Mitte)
Ein partizipatives Open-Air-Kino soll den Hansaplatz kulturell beleben und der Nachbarschaft vielfältige Möglichkeiten für Gespräche und Begegnungen bieten. Die Filmabende werden moderiert und sollen in Kooperation mit der Hansabibliothek, dem Café Tiergarten und der Hansa-Grundschule stattfinden.
„Meine Schönhauser Allee“, Initiative: Meine Schönhauser Allee IG (Pankow)
Die Initiative möchte die Auswirkungen des geplanten Neubaus der Schönhauser-Allee-Brücke abmildern. Zu diesem Zweck sollen frühzeitig Projekte initiiert werden, die die Aufenthaltsqualität vor Ort verbessern und den Aufbau eines tragfähigen Netzwerks unterstützen. Erste öffentlich wirksame Impulsaktionen sollen mehr Sichtbarkeit schaffen und Beteiligung fördern.
„Pool Potentials Prinzenbad – Kiez-Markt und Ort der Begegnung“, Initiative: Genua e.V. (Friedrichshain-Kreuzberg)
Das Projekt „Pool Potentials“ zielt auf die Nutzung von Berliner Sommerbädern in den Herbst- und Wintermonaten ab. Im Rahmen des Wettbewerbs sollen verschiedene gemeinwohlorientierte Angebote im Eingangsbereich des Prinzenbades erprobt werden. Zum Saisonwechsel sind u.a. Kiez-Märkte auch in Zusammenarbeit mit lokalen Initiativen geplant.
Wutzky wuppt et“, Initiative: Kreisler e.V. (Neukölln)
Im Zentrum des Projekts steht die Transformation des Rotraut-Richter-Platzes und einer Ladenfläche im Einkaufszentrum Wutzky in einen multifunktionalen, gemeinwohlorientierten Ort, der Einkaufen, Kultur, Nachbarschaft und Nachhaltigkeit miteinander verbindet. Innen- und Außenbereiche sollen hierbei gemeinschaftlich und nachhaltig entwickelt und durch kulturelle, soziale, ökonomische und ökologische Impulse aktiviert werden.
„Zeit ist knapp“, Initiative: ZIK GmbH (Steglitz-Zehlendorf)
Durch kreative Zwischennutzungen möchte die Gruppe eine Ladenfläche im Steglitzer Kreisel zu einem Ort für Teilhabe, Kreativität und Begegnung entwickeln. Leerstehende Flächen sollen temporär mit einem Café, wechselnden Ausstellungen, Ateliers und einer offenen Werkstatt bespielt werden.
„Kultursommer am Mehringplatz“, Initiative: Kooperative Südliche Friedrichstadt (Friedrichshain-Kreuzberg)
Die Initiative beabsichtigt, am Mehringplatz eine regelmäßig wiederkehrende Veranstaltungsreihe durchzuführen, die Menschen aus dem Kiez und der Umgebung zusammenbringt. Ziel ist es, den öffentlichen Raum und die Erdgeschosszone mit kulturellen, gewerblichen und kiezbezogenen Angeboten zu beleben und so die Aufenthaltsqualität und Identität des Ortes zu stärken. (vdo)