Circular Economy mit Normen und Standards?
Normen und Standardisierungen sind entscheidend für die Qualität, Sicherheit und Effizienz von Produkten und Dienstleistungen. Wichtig sind sie nicht nur für die Industrie und Wirtschaft, sondern auch für Verbraucherinnen und Verbraucher: Ohne sie könnten man sich nicht auf die Zuverlässigkeit und Sicherheit von Produkten, Dienstleistungen oder Verfahren verlassen.
Insgesamt gibt es etwa 35.000 DIN-Normen im deutschen Normenwerk. Und selbst was eine Norm ist, wird durch die DIN EN 45020 festgelegt. Tatsächlich gibt es verschiedene Arten von Normen, darunter nationale (DIN), europäische (DIN EN) und internationale (DIN EN ISO) Normen sowie Spezifikationen und DIN SPECS.
Aber wie entstehen Normen und Standards eigentlich? Initiiert werden sie „von außen“, also durch die Anwender:innen wie Firmen, Personen oder auch dem Staat selbst. Wichtig zu wissen: Jeder kann eine Norm anregen! Die konkrete Erarbeitung erfolgt dann in einem standardisierten (!) Verfahren mit Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Forschung, öffentlicher Hand und Zivilgesellschaft mit und in Gremien des Deutschen Instituts für Normung DIN e.V.
Gerade auch für Smart City wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche Normen und Standards erarbeitet wie die DIN SPEC 91607 „Digitale Zwillinge für Städte und Kommunen“, DIN SPEC 91377 „Datenmodelle und Protokolle in offenen urbanen Plattformen“ oder die DIN SPEC 91397 „Leitfaden für die Implementierung von digitalen Systemen des Quartiersmanagements“. Gerade mit dem Instrument einer DIN SPEC können aktuelle Herausforderungen und Handlungsfelder schnell aufgegriffen werden, um so Lösungen unkompliziert am Markt zu etablieren und zu verbreiten. Weitere Informationen zu DIN SPEC für Smart Cities
Mit der Normungsroadmap Circular Economy, die seit 2021 er- und bearbeitet wird, werden immer wieder aktuelle Entwicklungen für den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft adressiert wie beispielsweise die Digitalisierung, Verpackungen, Kunststoffe, Textilien, Bauwerke und Kommunen sowie Querschnittsthemen wie Nachhaltigkeitsbewertung und Recyclingfähigkeit. Diese Roadmap macht Vorgaben wie die Ökodesign-Verordnung und den Digitalen Produktpass handhabbar.
Die Koordinierungsstelle für Kreislaufwirtschaft, Energieeffizienz und Klimaschutz im Betrieb (KEK) hat dazu Anna Trawnitschek, Projektmanagerin für Nachhaltigkeit beim DIN e.V. befragt.
Interview mit Anna Trawnitschek