Unter dem Dach von GD:B: Berlins neue Open Data-Strategie
Berlin will seine Verwaltung modernisieren und dadurch zur Vorreiterin im Bereich Open Data werden. Die am 7. November vom Berliner Senat verabschiedete Open Data-Strategie soll über Maßnahmen in verschiedenen Handlungsfeldern einen Verwaltungskulturwandel anschieben. Als Fachstrategie unterstützt sie die Umsetzung der Berliner Smart City-Strategie „Gemeinsam Digital: Berlin“.
Für Martina Klement ist die neue Berliner Open Data-Strategie „ein bedeutender Meilenstein“ auf dem Weg zu einer modernen, datenbasierten Verwaltung. „Wir streben danach, den Datenaustausch unter Verwaltungsmitarbeitern und -mitarbeiterinnen zu vereinfachen, Synergien zu schaffen und datengestützte, fundierte Entscheidungsfindung zu fördern. Das Potenzial von Open Data kann als echter Katalysator für die Verwaltungsmodernisierung dienen“, so die Staatssekretärin für Digitalisierung und Chief Digital Officer (CDO) in der Berliner Senatskanzlei.
Mit der im November beschlossenen Open Data-Strategie formuliert Berlin erstmals das Ziel, Open Data als wesentlichen Bestandteil einer modernen digitalen Verwaltung zu begreifen. Die technischen und rechtlichen Rahmenbedingungen für Open Data Berlin stehen bereits. In den kommenden fünf Jahren sollen nun konkrete Maßnahmen umgesetzt werden, Open Data in die Verwaltungsprozesse besser zu integrieren. Klement: „Unser Ziel ist es, mit dieser Open Data-Strategie und der Erweiterung der städtischen Dateninfrastruktur Berlin zur Spitze im Bereich Open Data zu machen.“
Die neue Berliner Open Data-Strategie fokussiert technische Aspekte ebenso wie interne Datenmanagement-Prozesse der Verwaltung. Es geht aber auch darum, den Berliner Behörden und Ämtern umfassenden Zugriff auf Daten zu ermöglichen. Hierfür soll eine umfangreiche Dateninventur in den Senats- und Bezirksverwaltungen sowie in den nachgelagerten Behörden durchgeführt werden. Eine weitere Zielsetzung ist es, künftig Daten von höchster Qualität als sogenannte Linked Open Data (LOD) bereitzustellen, die sich frei nutzen und miteinander verknüpfen lassen.
Ausgangspunkt für die neue Berliner Open Data-Strategie war die Open Data-Strategie von Fraunhofer Fokus, die 2011 im Auftrag der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung entwickelt wurde. Sie diente als Vorlage für den Anfang 2022 an den Start gegangenen Strategieprozess zur Entwicklung der neuen Strategie. In einem Kick-off-Meeting und verschiedenen Workshops erarbeiten Stakeholderinnen und Stakeholder aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft zunächst bedarfsorientierte Maßnahmen, die anschließend von den Bürgerinnen und Bürgern kommentiert werden konnten und auf meinberlin.de zur öffentlichen Abstimmung freigegeben wurden.
Die über den Strategieprozess definierten Maßnahmen sollen jetzt im Rahmen der neuen Open Data-Strategie umgesetzt werden. Eine davon: die Einführung eines modernen Datenmanagementsystems, das der Verwaltung einen übergreifenden Zugriff auf große Datenmengen ermöglicht und auch den Datenaustausch mit Dritten sicherstellt. Zugeordnet wurden die Maßnahmen den Handlungsfeldern „Data Governance“, „Intelligente Datennutzung“, „Stärkung der Datenkompetenz“, „Veröffentlichung von Berlins Kerndatensätzen“, „Open-by-default“,“ Linked Open Data“ sowie „Open Data in Verträgen in Datensouveränität“.
Die neue Open Data-Strategie versteht sich zugleich als eine Fachstrategie unter dem Dach der Berliner Smart City-Strategie „Gemeinsam Digital: Berlin“ (GD:B). Ebenso wie diese hat sie lernenden Charakter. Das heißt, sie ist offen für neue Entwicklungen und Anpassungen, die sich beispielsweise aufgrund sich ändernder Rahmenbedingungen auf EU- oder Bundesebene ergeben könnten. Und ebenso wie GD:B soll auch die neue Berliner Open Data-Strategie, inklusive ihrer Maßnahmen, regelmäßig evaluiert und gegebenenfalls angepasst werden. Die an der Strategieentwicklung beteiligten Akteurinnen und Akteure sind weiter in den Prozess eingebunden.
Umgesetzt werden die Maßnahmen der neuen Berliner Open Data-Strategie von der Senatsverwaltung gemeinsam mit der Open Data Informationsstelle Berlin (ODIS) und den Open-Data-Beauftragten der Bezirks- und Senatsverwaltungen.
Auf dem Berlin Open Data Day, am 30. Mai 2024, soll der der aktuelle Umsetzungsstand der Maßnahmen erstmals der Öffentlichkeit präsentiert werden. (vdo)