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Motiv: Studie "Datenpotenziale", Cover © TSB
02.03.2023

Neue TSB-Studie: „Datenpotenziale“

Wie kann Datennutzung in der Praxis gelingen? Eine aktuelle Studie der Technologiestiftung Berlin geht dieser Frage nach. Im Mittelpunkt der Erhebung stehen Praxisbeispiele aus Berlin. 

Mit zunehmender Digitalisierung steigt weltweit auch die Menge an verfügbaren Unternehmensdaten. Dies birgt sowohl Möglichkeiten als auch Gefahren. Diskutiert wird beispielsweise, inwiefern Daten intern oder unternehmensübergreifend zur Prozessoptimierung genutzt werden könnten oder welche Rolle sie bei der Formulierung und Überprüfung gemeinwohlorientierter Ziele spielen könnten. Wie und wofür die Daten vor Ort verwendet werden, bleibt jedoch oft abstrakt. Die neue Studie „Datenpotenziale – Wie Datennutzung in der Praxis gelingt“ der Technologiestiftung Berlin (TSB) beleuchtet anhand exemplarischer Praxisbeispiele aus Berlin, wie Datennutzung auf lokaler Ebene stattfindet und welche Wertschöpfungspotenziale sich daraus ergeben.

Kern der Studie sind 22 qualitativ erhobene Interviews, die Autorin Anett Kuntosch von Januar bis November 2022 mit Unternehmerinnen, Forschern, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Behörden aus Berlin geführt hat. Die Beispiele beleuchten die für Berlin besonders relevanten Aspekte Ressourceneffizienz, Kleinstunternehmen, Beratung in Datenprojekten sowie Erhebung und Nutzung urbaner Daten. Darüber hinaus zeigt die von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe geförderte Studie spezifische Herausforderungen bei der Datennutzung auf und erklärt, wie diesen begegnet werden kann. Auf einer übergeordneten Ebene werden außerdem wichtige Konzepte und Begriffe erläutert. 

Die Relevanz des Themas Datenpotenziale für Unternehmen unterstreicht die TSB-Studie mit einer imposanten Zahl: Rund 84 Prozent der deutschen Unternehmen nutzen Daten bisher nur begrenzt im Rahmen ihres Geschäftsmodells. Sie gehören damit zu den sogenannten „digitalen Einsteigern“. Kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) verwenden Daten vor allem zur schrittweisen Optimierung von Prozessen oder für graduelle Effizienzsteigerungen. Innovative Datennutzung bleibt eine Seltenheit. Die Ursachen dafür liegen laut TSB-Studie vor allem in unabgestimmten Datenstrategien auf Managementebene, unzureichenden Ressourcen, niedriger Datenqualität oder Bedenken beim Datenschutz. Unternehmen, denen die entsprechende digitale Reife fehle, sollten daher Prozesse und strategische Ansätze neu gestalten. Neben einem niedrigschwelligen und pragmatischen Zugang zum Thema Datennutzung, empfiehlt die Studie vor allem neue Managementansätze. Auch die Beschleunigung von Innovationsprozessen oder der Aufbau einer Fehlerkultur könnten, abhängig von Unternehmen und Branche, wichtige Faktoren sein.

Ein weiteres Ergebnis der Studie: Während Start-ups Datennutzung meist von vornherein mitdenken, besteht bei kleinen Bestandsunternehmen  Nachholbedarf. Ein Generationswechsel biete hier oft die Chance zur Überprüfung des eigenen Geschäftsmodells und zum Einstieg in die Digitalisierung, denn die Unternehmen seien tendenziell innovationsfreudig. Als besondere Herausforderungen im Bereich Smart City beziehungsweise urbane Daten benennt die Studie beispielsweise die gemeinsame Entwicklung von Zielwissen, das Management von Datenprojekten oder die Skalierung.

Um die Scheu von Unternehmen gegenüber dem Thema Datennutzung wirkungsvoll zu senken und Kompetenzlücken zu schließen, regt die TSB-Studie abschließend an, eine Veranstaltungsreihe zu konzipieren, die sich auf Grundlagen der Datennutzung und Methodenwissen konzentriert. (vdo)

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