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© CityLAB Berlin
03.07.2023

Kiezbox 2.0 – autarke Infostruktur für den Krisenfall

Wie kann die Bevölkerung im Falle eines großflächigen Strom- oder Netzausfalls lokal informiert werden?Kiezbox 2.0”will die Resilienz Berlins im Katastrophenfall stärken. Entwickelt und umgesetzt wird das Pilotprojekt im Rahmen der StrategieGemeinsam Digital: Berlin”.

Solar- oder batteriebetriebene Hotspots sollen als kleine energieautarke Prototypen bis Juli 2025 entwickelt werden und sich miteinander über ein dezentrales Mesh-Netzwerk verbinden. Zielsetzung: Die autarke Kommunikationsstruktur soll regional eine Verbindung mit der Notfallversorgung herstellen, damit die Bevölkerung im Falle eines Strom- oder Netzausfalls auf dem Laufenden gehalten werden kann. Dies ist der Grundgedanke von „Kiezbox 2.0“.

Offiziell an den Start ging das Pilotprojekt am 16. Mai mit einem Auftaktworkshop, den das CityLAB Berlin im Rahmen der Strategie „Gemeinsam Digital: Berlin” durchführte. Mit dem Workshop ging „Kiezbox 2.0“ zugleich in seine Explorationsphase. GrundlegendeZiele des Projekts wurden mit potenziellen Nutzerbedürfnissen abgeglichen, um in den Maßnahmen auf konkrete Nutzungsszenarien hinarbeiten zu können und weniger notwendige Funktionalitäten wegzulassen.

Auftaktworkshop: Prozess und Ergebnis

In dem Workshop ging es zunächst darum, die technische Machbarkeit von Kiezbox 2.0 zu überprüfen. Anschließend wurden die Anwendungsfälle vorgestellt und deren Verwendbarkeit mit den assoziierten Partnerinnen und Partnern diskutiert. Im nächsten Schritt ging dann darum, eine Liste von Anwendungsfällen zu definieren, die für den Testbetrieb umgesetzt werden können.

Eine interessante Erkenntnis aus dem Auftaktworkshop: Sämtliche Projektbeteiligten hatten die Bedeutung vom „Regelbetrieb“ der Kiezboxen bisher etwas unterschätzt. Im Gegensatz zum Krisenmodus, der im Katastrophenfall einen autarken Austausch zwischen den Rettungsdiensten als Betreibern kritischer Infrastruktur und Hilfesuchenden in der Bevölkerung ermöglichen soll, hat der Regelbetrieb völlig andere Aufgaben: Zum einen werden hier weitere Messungen durchgeführt, die zur Auswertung und als Entscheidungshilfe an die Stadt, die Verwaltung und landeseigene Unternehmen weitergereicht werden können. Zum anderen soll die Bevölkerung für den Katastrophenfall über die Kiezboxen informiert und mit ihnen vertraut gemacht werden.

Diese Aufgabe ist nicht trivial und warf daher im gesamten Konsortium noch Fragestellungen auf. Dank des Workshops wurde klarer, unter welchem Fokus die nächste Projektphase fortgesetzt werden kann. Die im Auftaktworkshop gewonnenen Erkenntnisse sollen in der kommenden Zeit genutzt werden, um mögliche Anwendungsfälle zu konkretisieren.

Partner und Unterstützer von Kiezbox 2.0

Aktuelle und assoziierte Partnerinnen und Partner des Pilotprojekts Kiezbox 2.0 sind die Technologiestiftung Berlin, die Berliner Feuerwehr, die Freie Universität Berlin (FU Berlin) sowie die Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW Berlin). Weitere assoziierte Partnerschaften sind im Gespräch.

Berlin setzt im Rahmen der Strategie „Gemeinsam Digital: Berlin“ insgesamt fünf vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauen (BMWSB) geförderte Pilotmaßnahmen um. Neben „Kiezbox 2.0“ sind dies: „SMART SPACE Hardenbergplatz“, „Data und Smart City Governance“, „Smart Water“ und „Smarte Partizipation/ Bürgerhaushalte“. Bundesweit gibt es als Teil der BMWSB Förderprogrammes „Modellprojekte Smart Cities“ derzeit 73 Pilotenprojekte mit jeweils mehreren Einzelmaßnahmen. Berlin wurde im September 2020 für eine Förderung ausgewählt.

„Gemeinsam Digital: Berlin” ist eine Fusion aus der Berliner Digitalstrategie und der Smart City Strategie. Wie alle der im Rahmen der Strategie entwickelten und umgesetztenProjekte, wird auch Kiezbox 2.0“ durch das CityLAB Berlin mit Workshops und methodischen Hilfestellungen unterstützt. Der neutrale Blick von außen soll dabei helfen, die Maßnahmen auf ein solides Fundament zu setzen.

 

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