Zum Hauptinhalt springen
© SenWEB
16.05.2024

10 Berliner Reallabore erhalten Zuschlag für Konzeptphase

Am 14. Mai war es soweit: Zehn Wettbewerberinnen und Wettbewerber wurden für die erste Phase des Förderaufrufs „Wertschöpfung durch Innovation im Quartier“ ausgewählt. In den kommenden sechs Monaten können sie ihre Konzepte für Berliner Reallabore weiter ausarbeiten. Mit dem Pilotprogramm möchte die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe (SenWEB) neue Ideen aus der Forschung und Entwicklung schneller in die Umsetzung bringen.

Insgesamt 56 Antragstellerinnen und Antragsteller hatten sich mit ihren Reallabor-Ideen für das Mitte Oktober 2023 von der SenWEB ausgeschriebene Förderprogramm „Wertschöpfung durch Innovation im Quartier“beworben. Zehn davon wurden jetzt für die erste Phase des Wettbewerbs ausgewählt: In den kommenden sechs Monaten können sie ihre Konzepte für Reallabore nun weiter ausarbeiten. Jedes Konzept wird dabei mit bis zu 100.000 Euro unterstützt.

Entsprechend der Vorgaben der Ausschreibung, befassen sich die ausgewählten Projekte mit einem der fünf Themenbereiche: „Klimaverträgliche Gestaltung der Energieversorgung (insb. Wärme) und des Wassermanagements“, „Mobilität und Logistik“ (inkl. Mikrologistik), „Organisation von klimaneutralen Stoffkreisläufen und Lieferketten“, „Optimierung der Flächennutzung (Multicoding)“ und „Soft Infrastructure“ (insb. Sicherheit und Gesundheit). In der Auswahl besonders berücksichtigt wurden Initiativen mit hohem Wertschöpfungs- und Transferpotenzial.

Mit dem Pilotprogramm möchte die SenWEB neue Ideen aus Forschung und Entwicklung schneller und zielgerichteter in die Umsetzung bringen, in dem sie unter echten Bedingungen getestet und zur Marktreife entwickelt werden.

Überreicht wurden die Dokumente am 14. Mai im Rahmen eines Kick-offs von Dr. Jane Ulle, Leiterin des Referats Industrie und Innovation bei der SenWEB. Staatssekretär Michael Biel zeigte sich erfreut über die hohe Beteiligung an dem Förderaufruf. Dies spreche für die Leistungsstärke und Kreativität der Berliner Wirtschaft und Wissenschaft – vor allem, wenn beide zusammenarbeiteten. „So unterschiedlich die Ideen und Ansätze der ausgewählten Beiträge sind, so sehr haben sie eines gemeinsam: Sie wollen Lösungen für ganz konkrete Bedarfe in unserer Stadt erproben und damit unseren Alltag und unsere Zukunft besser machen“, so Biel.

Im November 2024 soll die Entscheidung fallen, welche zwei bis drei der bisher geförderte Projekte in die Umsetzungsphase gehen dürfen. Die zehn ausgearbeiteten Konzepte werden dafür einer gutachterlichen Bewertung unterzogen. Die Finalisten werden über eine Laufzeit von drei Jahren mit jeweils bis zu drei Millionen Euro gefördert. Das Gesamtbudget des Landes Berlin für das Vorhaben beträgt rund sieben Millionen Euro.

Wir gratulieren allen Beteiligten für diesen erfolgreichen Auftakt und wünschen viel Erfolg bei der Arbeit in den nächsten Wochen und Monaten!
 

Die zehn für die Konzepthase ausgewählten Projekte
 

B(e)Ware
Das Projekt B(e)Ware will Planungs- und Bauprozesse rund um wiederverwendete Baustoffe erproben. Im Reallabor sollen lokale Abfallstoffe als anspruchsvolle Tragkonstruktionen in die Wertschöpfungskette im Bausektor zurückgeführt werden.
Projektpartner: Natural Building Lab der Technischen Universität Berlin (Verbundkoordination), NBL Studio gGmbH

FRIEDLICH
Das Projekt FRIEDLICH will Lösungen für ein friedliches Miteinander unterschiedlicher Verkehrsteilnehmer in Fußgängerzonen durch KI-gestützte Beeinflussung von E-Klein-Fahrzeugen mit automatischer Geschwindigkeitsdrosselung entwickeln und erproben.
Projektpartner: HFC Human-Factors-Consult GmbH (Verbundkoordination), INSEL-PROJEKT.BERLIN GmbH

GEISIR
Kommunen in Deutschland stehen vor der Herausforderung die Transformation der Wärmeversorgung zu beschleunigen. Das Projekt GEISIR setzt auf die Entkopplung von Planungsabläufen zwischen Infrastruktursanierung und Wärmeversorgung, indem es den proaktiven Einbau von Abwasserwärmetauschern im Gelegenheitsfenster der Sanierung von Abwasserdruckrohrleitungen erproben will.
Projektpartner: Berliner Wasserbetriebe AöR (Verbundkoordination), Deutsche Abwasser-Reinigungs-GmbH Berlin

HyAirLogic Lab
Das Projekt HyAirLogic Lab will Lösungen zur nachhaltigen Gestaltung des Mobilitäts- und Logistiksektors erproben. Im Reallabor sollen wasserstoffbetriebene Frachtdrohnen (eVTOLs electric Vertical Take-Off and Landing aircrafts) und die für ihre Nutzung erforderlichen Infrastruktur und Akzeptanz erprobt sowie Fragen von Zertifizierungen und Ausgestaltung des Rechtsrahmens betrachtet werden.
Projektpartner: Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (Verbundkoordination), NEX Aero GmbH, Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung

IWIQ
Das Projekt IWIQ will zur zukunftssicheren Wasserversorgung und zur Wärmewende beitragen. Im möglichen Reallabor soll das Recycling von Grauwasser aus Haushalten bei gleichzeitiger Wärmerückgewinnung erstmalig für ein Bestandsgebäude umgesetzt werden.
Projektpartner: Kompetenzzentrum Wasser Berlin gGmbH (Verbundkoordination) und Nolde – innovative Wasserkonzepte GmbH

KWArtier
Das Projekt KWArtier will Lösungen für klimaneutrale, autarke Wärme- und Kälteversorgung von Quartieren erproben. Die Idee, die im Reallabor umgesetzt werden soll, ist ein kaltes Nahwärmenetz, das Wärmespender und Wärmeabnehmer verbindet und einen thermischen Speicher bedient.
Projektpartner: Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin

MiNTEins
Das Projekt MiNTEins will neue Formen der Einsatzkommunikation für Katastrophen- und Notfalllagen erproben. Mit einem Reallabor sollen Lösungen zum Infrastruktursharing und zur Mitnutzung von kommerziellen Netzen auf lokaler und urbaner Ebene getestet werden.
Projektpartner: NKMG mbH (Verbundkoordination), Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft mbH (IABG), Senatsverwaltung für Inneres und Sport Berlin

MobLog
Das Projekt MobLog will Lösungen für optimierte Warenlieferungen an die Vielfalt unterschiedlicher Empfänger in dicht besiedelten Quartieren erproben. Im Reallabor sollen dabei Verkehrsströme auf Straße, Schiene und Wasser intelligent vernetzt werden.
Projektpartner: Werner-von-Siemens Centre for Industry and Science e.V. (Verbundkoordination), T-Base Consulting GmbH, Gestalt Robotics GmbH

U-Space Berlin
Das Projekt U-Space Berlin will eine nachhaltige Last-Mile-Logistiklösung für Paketlieferungen im Bezirk Tempelhof-Schöneberg erproben. Das Ziel des Reallabors ist, skalierbare und datenbasierte Geschäftsmodelle für die Integration von Drohnen in Logistik- und Transportkonzepte im urbanen Raum zu entwickeln.
Projektpartner: Startup Colors UG/Applied Data Incubator (Verbundkoordination), Dataconomy Media GmbH

WohnZukunftII
Das Projekt WohnZukunftII will emissionssparende Möglichkeiten der Wärmegewinnung im Quartieren erproben. Im möglichen Reallabor sollen z.B. Lösungen zur Dekarbonisierung über tiefengeothermische Heizwärme-Einträge und digital gestützte Effizienzprozesse umgesetzt werden.
Projektpartner: CO2zero e.V. (Verbundkoordination), green with IT e.V., eZeit Ingenieure GmbH

TeilenShare

Weitere
Informationen
Further
Information

Keine Nachrichten verfügbar.